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Meine Corona-Best-of-Liste

Homo Coronatus - wie ein Mensch nach der Corona-Pandemie aussieht
Diese und mehr von den tollen Zeichnungen von Kura findet ihr auf Kura zeichnet.  Oder auch hier.

Nicht nur die Farben in der Corona-Ampel wurden dunkler, sondern auch die Tage draußen. Der November-Blues begleitet uns musikalisch durch die zweite Pandemie-Welle. Kommt euch das Ganze auch manchmal wie ein schlechter Witz vor? Eigentlich gibt es wirklich nichts zu lachen – wenn ihr mich fragt, die beste Zeit für eine Satire.

Deswegen heute meine persönlichen 5 Corona-Best-ofs:

1. Hamsterkäufe. Vielleicht das Lustigste an unserem Umgang mit der Pandemie. Nur wenige Menschen stehen dazu. Eigentlich kauft fast niemand fast nichts auf Vorrat. Allerdings fegt das Wörtchen „fast“ ganze Regale leer. Mit jeder Klopapierrolle steigt unser Sicherheitsgefühl, jede zusätzliche Packung Nudeln im Schrank macht uns weniger verwundbar. Die mit den besonders schwachen Nerven haben im März vorsichtshalber ein Vorrat an Mineralwasser angelegt, dass sich in den Sommermonaten als sehr praktisch erwiesen hat und im Dezember gut als Unterlage für den Weihnachtsbaum dienen kann. Hamstern stellt die Lernfähigkeit unserer Gesellschaft in Frage. Wir haben zwar bemerkt, dass die leeren Regale bei der ersten Welle nicht an den Engpässen lagen, sondern am Horten. Niemand musste den Allerwertesten mit dem Laub abputzen. Kaum wird die zweite Welle in den Medien ausgerufen, stehen die Klopapierregale wieder leer.

2. Die Alltagsmaske. Ja, mittlerweile doch die ALLTAGS-Maske. Nach einem langen und konfliktreichen Prozess wurde der Mund-Nasen-Schutz mittlerweile zum Alltagsgegenstand gekürt. Für mich ist die Maske in doppeltem Sinne gesundheitsfördernd. Nicht nur sorgt sie dafür, dass weniger Viren und Bakterien im Umlauf sind. Mich persönlich regt sie auch zu mehr Bewegung an. Stehe ich vor dem Laden, stelle ich fest, dass ich sie zuhause habe liegen lassen und muss den kompletten Weg erneut zurück legen. Habe ich fast schon das 4. Stock erklommen, fällt mir ein, dass die Maske immer noch im Auto liegt. Seit die Maskenpflicht gilt, hat sich meine tägliche Schrittzahl vervielfacht. Ich sehe das als eine gute Vorsorgemaßnahme.

3. Panik. Wir sind alle mündige Bürger: informiert, Verstand getrieben, logisch denkend. Wir wissen, es besteht momentan kein Grund zur Panik. Es sei denn, jemand niest in der Schlange an der Supermarktkasse. DANN NICHT! ES KÖNNTE SICH UM EINEN SUPERSPREADER HANDELN!!! Ein Superspreader ist sozusagen der Superman, nur im Dienste der SARS-Viren. Mit einem bloßen Nieser an der Supermarktkasse kann er oder sie, trotz der Maske, nicht nur alle Menschen im Supermarkt, sondern sogar alle Mitarbeiter der Liefer UND der Produktionskette anstecken! Gegenüber den Niesern und Nieserinnen muss man eine klare Stellung beziehen und sie zumindest mit Blicken aufs Schärfste verurteilen.

4. Auch wenn wissenschaftliche Nachweise dafür ausbleiben, sind Kinder gefühlt alle Superspreader. Sie taumeln sich in ihren Schulen und Kitas, schreien, singen, fassen sich an und tauschen Radiergummis und Stifte. Wie lange kann SO etwas noch gut gehen?! Klar müssen Kinder von der Gesellschaft irgendwie geduldet werden ABER NICHT WENN SIE NIESEN!!!

5. Videokonferenzen. Das mit der Vereinsamung mag für manche stimmen. Bei mir war das eher so, dass ich seit meiner Uni-Zeit nie so viele Menschen getroffen habe, wie im Lockdown. Selbstverständlich online. Sobald man in den eigenen vier Wänden eingeschlossen wurde, wollten sich alle UNBEDINGT wieder treffen. Bekannte, die seit Monaten für ein reales Treffen keine Zeit gefunden haben, weil sie abends auf der Couch einschliefen, haben mich plötzlich angeskypt. Leute, die ich seit 14 Jahren nicht mehr gesehen habe, wollten alle zoomen. Die GESAMMTE Familie, auch die entferntesten Cousinen und Cousins, ja sowieso: („Und bei euch? Wie sind die Infektionszahlen bei euch so?“). Plötzlich war wieder Highlife bei mir im Wohnzimmer! Leider ist mein Versuch fehlgeschlagen, mit den restlichen Familienmitgliedern per Zoom zu kommunizieren – zum Beispiel aus dem Schlafzimmer. „Mama, da klebt was an meinem Fuß. Ich glaube es ist ein Stückchen verschimmelter Banane!“, „Oh, tut mir leid Schatz, die Internetverbindung ist leider instabil! Ich werde grad rausgeworfen! Tschüß!!!“.

In diesem Sinne, lasst uns unser Alltagslächeln nicht verlieren – auch unter der Alltagsmaske wirkt es wahre Wunder!